Jean-Luc D‘Auria fährt in Monza dieses Wochenende sein erstes Rennen der GT4 European Series. Nach zwei starken Testtagen qualifiziert sich der Schweizer zusammen mit seinem Teamkollegen Jamie Lee Caroline am Samstag auf den 7. Startplatz und am Sonntag auf den 16. Startplatz von insgesamt 46. Startplätzen. Das Rennen konnte das Duo D‘Auria-Caroline jedoch nicht zu Ende bringen - nach einem Crash des Engländers Caroline war auch für Jean-Luc das Rennen gelaufen.
Jean-Luc D‘Auria machte dieses Wochenende den ersten Schritt in die Welt des GT-Rennsports. Bereits im Januar hatte er beim «Gulf 12 Hours», dem 12-Stundenrennen von Bahrain, mit seinen beeindruckenden Leistungen die Autorennszene von seinem Talent und Ehrgeiz überzeugt. Nun steht er drei Monate später als offizieller Fahrer der Scuderia Villorba Corse auf dem Grid der GT4 European Series. Zusammen mit seinem Teamkollegen Jamie Lee Caroline pilotiert der 21-jährige einen Mercedes AMG GT4 – die Trainings Sessions, genauso wie die Qualifyings und die Rennen, werden jeweils zwischen den beiden Fahrern aufgeteilt.
Alte Reifen – starke Pace
Nachdem das italienische Team bereits am Donnerstag und Freitag alle Free Practice Sessions zum Testen genutzt hatte, war Jean-Luc mit den gefahrenen Testkilometern am Samstag bestens für das Qualifying vorbereitet. Obwohl er nie die Chance hatte, mit neuen Reifen in die Trainings zu gehen, klassierte sich der Schweizer von Beginn an konstant im Mittelfeld. In der Qualifikationsrunde kam es schliesslich zum Ausgleich, als nicht mehr nur er, sondern auch seine Konkurrenten mit bereits gebrauchten Reifen auf der 5,8 Kilometer langen Rennstrecke unterwegs waren: Jean-Luc D’Auria klassierte sich so auf dem 10 Platz seiner Kategorie, beziehungsweise auf dem 16. Platz des gesamten Grids.
Dämpfer im Rennen
Beim Rennen schliesslich folgte der erste Dämpfer des Weekends: Jamie Lee Caroline eröffnete das Rennen, Jean-Luc sollte nach Rennhälfte das Steuer übernehmen. Doch bereits in den ersten Runden kam es zu einer Kollision des Engländers mit einem Konkurrenten – der Mercedes war so stark beschädigt, dass eine Weiterfahrt unmöglich war. Die Fahrer blieben alle unverletzt.
Das zweite Rennen auf dem Autodromo Nazionale di Monza findet morgen Sonntag um 13.10 Uhr statt. Eröffnet wird der zweite Lauf von Jean-Luc – obwohl er sich allerdings für den 16. Platz qualifiziert hätte, wird er aus der 11. Reihe von Platz 21 starten müssen. Grund dafür ist die Strafe, welche das Team wegen des heutigen Vorfalls im Rennen erhalten hat.
Jean-Luc D'Auria «Ich war, als ich am Mittwoch hier in Monza ankam, schon ziemlich beeindruckt. Das ist nochmal ein komplett anderes Auftreten als beim Rennen in Bahrain – ich freue mich unglaublich, dass ich die Chance habe, hier dabei sein zu können. Aus der anfänglichen Euphorie ist dann aber sehr schnell wieder ein fokussiertes Arbeiten geworden. Die Zusammenarbeit mit dem Team war vom ersten Moment an extrem professionell: wir haben uns eine Strategie für das gesamte Wochenende bereitgelegt und arbeiten seither alle in die genau selbe Richtung. Ein schönes Gefühl, mit einer so starken Unterstützung auf das Rennen hinarbeiten zu können. Die Trainings selber haben mich im ersten Moment nicht ganz zufrieden gestellt. Ich wollte mehr – dennoch muss ich mir eingestehen, dass es an meinem ersten Rennwochenende auch darum geht, einfach Kilometer und Erfahrungen zu sammeln. Aber der Ehrgeiz ist natürlich da und ich war froh, als ich mit den 200 km alten Reifen teilweise doch schneller war, als andere Fahrer mit neuen Reifen – das hat mir Selbstvertrauen und Motivation gegeben. So habe ich dann auch im Qualifying eine Leistung abliefern können, mir der ich für den Moment zufrieden bin. Was dann im Rennen heute passiert ist, war natürlich extrem schade. Rückgängig machen können wir es jetzt aber nicht – wir machen nun das Beste draus und fokussieren uns auf den zweiten Rennlauf morgen. Ich werden wegen der Strafe vom 21. und nicht vom 16. Platz aus starten, was natürlich alles andere als optimal ist. Ziel wird es sein, vor allem die ersten Runden im gesamten Chaos, wenn alle Fahrer noch nahe beieinander sind, gut zu überstehen und mich danach nach vorne zu kämpfen. Trotz den unglücklichen Umständen: ich freue mich extrem auf mein erstes Rennen morgen!»